Interview mit Skafte Kuhn (Bildhauer) und Constanze Albecker-Gänser (Kunsthistorikerin) @ LIBBSCLAS GALLERY 09/2016
Constanze Albecker-Gänser: Skafte, du installierst seit einigen Jahren Skulpturen in unterschiedlichen Räumen. Bist du ein Installations-Künstler?
Skafte Kuhn: ich bin Bildhauer, daher sind meine Objekte dreidimensional. Ich realisiere sie vor Ort. Die Arbeiten haben immer einen Bezug zu dem jeweiligen Raum und „erzählen“ Geschichten. Indem ich den Raum mit seinen Möglichkeiten wahrnehme und mit meinen Objekten eingreife, enthebe ich ihn seiner ursprünglichen Funktion.
C.: Deine Zeichnungen sind eigenständige, für sich stehende Arbeiten. Nicht etwa Vorzeichnungen für die dreidimensionalen Arbeiten.
S.K.: Das Zeichnen sehe ich als Möglichkeit etwas auszuprobieren. Im Raum aufgehängt sind die Zeichnungen eigenständige Arbeiten, die mit den Skulpturen und dem Betrachter in einen Dialog treten.
Zwei Elemente machen meine Arbeiten aus:
1. das Kristalline: es bedeutet Wachsen und neu Entstehen
2. das Amorphe oder Morbide: es bedeutet Auflösung und Vergehen
C.: was interessiert dich daran?
S.K.: das Spannendste ist der Moment dazwischen. Der Ton in der Musik, der kaum erklingt schon wieder verhallt. Kann man diesen Moment festhalten? Einfrieren? Diese Frage versuche ich mit meiner Kunst zu ergründen.